Grußwort von Charlotte Mijeon (Sortir du Nucléaire)

Herzliche atomfeindliche Grüsse aus Frankreich !

Es ist schön, dass so viele Menschen die Stillegung der letzten deutschen AKWs und der Brennelementefabrik Lingen befürworten ! Hoffentlich wird die Fabrik bald nicht weiter unsere Pannenreaktoren in Frankreich beliefern und darüber freuen wir uns.

Aber wir können uns leider noch nicht auf eine rasche Stilllegung unserer französischen AKWs freuen. Auf der internationalen Ebene stellt sich Präsident Macron gerne als grosser Umweltverteidiger dar; aber hinter dieser Fassade handelt er nur als Freund der Konzerne. In Frankreich steuert die Atomlobby immer noch die Energiepolitik und « Energiewende » bleibt nur ein Wort. Auch wenn es riesige Sicherheitsproblemen gibt, auch wenn EDF die Instanhaltung ihrer Anlagen eben nicht versichern kann, will die Firma sie über 50 bis 60 Jahren Laufzeit betreiben und kein AKW (ausser Fessenheim) vor 2029 stilllegen .

Auch die Stilllegung Fessenheims wird ewig verschoben. Sogar wenn ein Reaktor mit gefährlichen Komponenten ausgerüstet wird und ständig Pannen hat, bleibt es am Netz. Dazu hat EDF die absurde Idee gehabt, die Stilllegung Fessenheims mit der Inbetriebnahme des EPR von Flamanville zu verknüpfen. Da es riesige Probleme auf dem Flamanviller Bauplatz gibt, wird die am 1. Januar 2019 geplante Stilllegung von Fessenheim bis zum Sommer 2019 verschoben!

In Frankreich kämpfen wir auch gegen das Endlagerprojekt Cigéo in Bure, der das grösste europäische Bauprojekt werden soll. Zur Zeit ist die Repression sehr stark, aber wir geben nicht auf. Am 16. Juni soll in der nähe von Bure eine Grossdemo stattfinden. Wir freuen uns sehr darauf, dass Menschen auch aus Deutschland kommen werden, besonders Menschen aus der Region von Gorleben, deren Erfahrung für uns so inspirierend ist.

Wir freuen uns über diese Solidarität und wünschen euch eine schöne Demo und eine sofortige Stilllegung der Atomanlagen!

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