Rede von Gerd Otten (Lingen)

Liebe Gegner der Nutzung der Atomenergie,

30 Jahre sind genug!

Heute demonstrieren wir wieder gegen den Betrieb des AKW und gegen die Produktion der Brennelemente bei ANF
Am 25. Oktober 1986 haben 3-4000 Menschen gegen den Bau des AKW demonstriert, da Tschernobyl uns gezeigt hat, dass diese Art der Energiegewinnung mit so großen Risiken verbunden ist, dass sie für uns nicht hinnehmbar ist.

Im November 1986 war ich in Hanau dabei, als wir gegen die Betrügereien der Atomindustrie und gegen das verschieben des Atommülls demonstriert haben.

1987 kam hier die Molke, und sie hat gezeigt, dass keiner die Folgen eines Atomunfalls übersehen hat, sonst wäre das Molke pulver niemals produziert worden.

1988 habe ich gegen die Polizeiführung bei dem Demo gegen die Castortransporte Anzeige erstattet, weil die Polizeiführung bewusst nach dem Transport die Menge mit Wasserwerfern bearbeitet, damit in der Tagesschau die Bilder von den chaotischen Atomkraftgegner gezeigt werden konnten.

Die Bevölkerung hier in Lingen und Umgebung, die mit den Atomfabriken leben müssen, verdrängen diese Anlagen. Sie behaupten z.B., dass es hier nur Gaskraftwerke gebe.

1978 hat bereits der Herr Soyka eine Studie über die Radioaktivität und den Zusammenhang mit der Leukämie hergestellt. Der Mann wurde fertig gemacht.

Es gibt nämlich ein Zusammenspiel zwischen der Atomindustrie, der Presse und der Politik.
Alle Vorhersagen, die gebetsmühlenartig von der Atomlobby in der Presse verbreitet werden haben sich als falsch herausgestellt:
Preiswerter Strom, die Lichter gehen aus, Arbeitsplätze und und und

NEIN, in der Atomindustrie arbeiten in Deutschland 2009 an 17 AKW etwa 6.000 Menschen.

2008 waren es 254.000 Arbeitsplätze bei den regenerativen Industrien und man sagt voraus, dass 2020 etwa 500.000 dort arbeiten werden.
Diese Energien sind beherrschbar, die Atomenergie aber nicht. Tschernobyl ist verursacht durch menschliches Versagen; Fukushima ist verursacht durch menschliches Versagen, denn man hat die Tsunami Gefahr nicht berücksichtigt. Das ist menschliches Versagen.

Wir haben hier in Lingen immer wieder Störfälle der Kategorie N. Was heißt das? Es ist menschliches Versagen und wie im Verkehr, wenn jemand in den Sekundenschlaf fällt, kann er aufwachen und ist noch auf seiner Fahrbahn oder er hängt vor dem Baum und wacht nicht mehr auf.

Alle Störfälle können sich zu einem GAU ausweiten, wenn die Verkettung eintritt. Es ist abzusehen, wann sich der nächste GAU entwickelt und der wird kommen, ob durch Doel, Tihage oder Lingen.

Wir müssen weiter kämpfen, dass die Anlagen abgeschaltet werden.
30 Jahre sind genug.

Danke

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